Malawi

Dürre und Überschwemmungen, der Klimawandel betrifft Afrika, das diesen nicht verursacht, am massivsten

Es herrscht Krieg in Europa, die Inflation treibt die Supermarktpreise in die Höhe, unsere Gesellschaft wird immer gespaltener. Aber wir in der westlichen Welt „jammern“ auf einem hohen Niveau. Katastrophen, die sich auch durch unsere  Situation und Verhalten weit weg von hier in Europa ereignen, wollen wir nicht sehen, die medialen Berichte darüber sind oft nur Randnotizen.

Beispiel Malawi: Die Hälfte der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze, 18% sind unterernährt. Darüber hinaus hat das Land nur 0,02 Ärzte pro 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In der EU sind es 3,57 pro 1.000 Einwohner.

Amref arbeitet hier seit Jahren daran, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Und auch wenn es kleine Schritte waren, haben wir Fortschritte gemacht. Leider steht diese positive Entwicklung unter Druck.
Die Ursache: Die Klimakrise, die zu extremen Wetterereignissen führt. Mit allen Konsequenzen für die Gesundheit der betroffenen Menschen  und ihrem sozialen Umfeld.

Im Februar 2022 nach einer Dürreperiode kam der Tropensturm „Ana“,  dicht gefolgt von Hurrikan „Gombe“. Erdrutsche und schwere Überschwemmungen zerstörten die sanitären Einrichtungen und verseuchten das Trinkwasser. Ein Cholera-Ausbruch war die Folge.

Im  März 2023 wurde Malawi erneut getroffen, noch schlimmer als zuvor. Hurrikan „Freddy“ traf zweimal auf Land und richtete verheerende Schäden an. Hunderte von Menschen starben, Tausende wurden verletzt, Hunderttausende  obdachlos.

Dadurch kam es zu einem weiteren Anstieg  der Cholera-Infektionen. Seit März 2022 haben sich 53.660 Menschen infiziert, von denen 1.660 gestorben sind. Damit ist es der tödlichste Ausbruch in der Geschichte des Landes.

Bedingt durch die Überschwemmungen und die anschließende Hitzeperiode –eine „ideale“ Voraussetzung für die Vermehrung der Anopheles Mücken - kommt es zu einem massiven Anstieg der Malaria Infektionen.

Erschwerend kommt hinzu, dass Kranke oder Verwundete kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben: Krankenhäuser sind beschädigt oder unerreichbar.

Gemeinsam mit dem malawischen Gesundheitsministerium, arbeitet Amref Flying Doctors in Malawi daran, sauberes Trinkwasser und Moskitonetze zur Verfügung zu stellen.

Das Fazit: Die Menschen in Malawi tragen nicht zur globalen Erwärmung bei, aber sie werden mit der Rechnung konfrontiert.

So schmerzhaft es ist, wir müssen diese Tatsache anerkennen. Und wir müssen handeln und Hilfe leisten.

 

 

 

 

 

 

 

Ines Müller