20.Juni – Weltflüchtlingstag: Ursachen angehen, statt Symptome bekämpfen

Laut UNHCR waren 2018 weltweit erstmals mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Ende 2018 waren es 70,8 Millionen Menschen, 2,3 Millionen mehr als noch im Jahr zuvor.
Laut UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi unterstreichen die Daten, dass die Zahl der vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehenden Menschen langfristig steigt.
Mit dem neuartigen Corona-Virus verschärft sich die Situation seit Anfang 2020 weiter.

Wenn Menschen die Risiken auf sich nehmen, auf schwierigen Wegen und mit unsicheren Transportmitteln nach Europa zu kommen, dann tun sie das nicht aus Abenteuerlust. Die Lebensbedingungen in ihrer Heimat sind so problematisch, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als diese waghalsige Flucht auf sich zu nehmen.

Amref setzt sich als afrikanische Organisation seit mehr als 60 Jahren dafür ein, dass Menschen in ihrer Heimat die strukturellen Voraussetzungen finden, die es ihnen ermöglichen, etwas aus ihrem Leben machen zu können. Strukturaufbau des Gesundheitswesens, Aus- und Weiterbildung auch in den ländlichsten Regionen, Aufklärung und das Wissen, dass Projekte nur nachhaltig erfolgreich sein können, wenn sie aus dem Kontinent selbst kommen – dafür steht AMREF. 900 Mitarbeiter, davon 95% Afrikaner und Afrikanerinnen, setzen sich dafür ein, die Lebensbedingungen in Afrika so zu verbessern, dass sich die Menschen dort nicht gezwungen sehen, fliehen zu müssen.

Amref hat im Kampf gegen Covic-19 umgehend einen Masterplan erstellt. Die wichtigsten Punkte darin: verstärkter Ausbau der Hygieneeinrichtungen, Bereitstellung von sauberem Wasser, Schulung von medizinischem Personal und Ausbildung von „Community Health Workern“. Diese verstehen die Kulturen, sprechen die Sprachen und kennen das gesundheitsbezogene Verhalten ihrer Gemeinschaften.

Amref schafft durch Ausbildung und Aufklärung Strukturen für eine bessere Gesundheitsversorgung in Afrika. Und trägt so zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen bei, damit Menschen auch in ihrer Heimat ein würdiges Leben führen können.

Ines Müller