Welt-AIDS-Tag 1.Dezember - AMREFs Response

Der Welt-AIDS-Tag wird seit 1988 jährlich am 1. Dezember begangen, nachdem sich an diesem Tag die Gesundheitsminister auf einem Weltgipfel für eine von sozialer Toleranz geprägte Gesinnung und einen intensiveren Austausch von HIV- und AIDS-bezogenen Informationen aussprachen.

Amref ist seit Jahrzehnten eine der führenden Organisation in Subsahara Afrika, die in der Aufklärung der Bevölkerung über den Übertragungsweg der Infektion sowie der Behandlung der an AIDS Erkrankten große und international anerkannte Erfolge nachweisen kann. Mit VCT (= Voluntary Counseling and Testing / Beratung und Tests auf freiwilliger Basis) und Ausbildung konnte durch die Arbeit Amrefs die Zahl der Infektionen deutlich gesenkt werden.

Amref steht für eine nachhaltige und der Mentalität und den lokalen Traditionen angepassten Information und Behandlung.

Allerdings hat die Corona-Krise die Bekämpfung von HIV bereits jetzt erkennbar verlangsamt, verursacht u.a. von den immer wieder verhängten Lockdowns. In vielen Ländern in Subsahara Afrika hat sich die Zahl der durchgeführten HIV-Tests stark  verringert und die Infektionszahlen steigen leider wieder an.

Es bedarf  dringend der weiteren Arbeit und der Hilfe und Behandlung von AIDS-PatientInnen, auch wenn die Bekämpfung der Covid-Pandemie wichtig ist.

Zudem hat die Corona-Pandemie die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern verschärft. Wir erleben weltweit eine Zunahme geschlechtsbasierter und sexualisierter Gewalt, eine Zunahme unbeabsichtigter Schwangerschaften und auch eine Zunahme von HIV-Infektionen bei Mädchen und Frauen

Investitionen in die Gesundheit und Rechte von Mädchen und Frauen sind wichtiger denn je, um die Eindämmung von HIV und Aids in Zeiten von COVID-19 nicht aus den Augen zu verlieren. Die Corona-Krise ist ein Weckruf an Regierungen und die Zivilgesellschaft, unermüdlich daran zu arbeiten, grundlegende Gesundheitsversorgung für alle zu ermöglichen und Gleichberechtigung zu erreichen. Gerade die Länder, die hohe HIV-Raten aufweisen, sind meist Länder mit niedrigem Einkommen, die im weltweiten Vergleich besonders stark von der coronabedingten Wirtschaftskrise betroffen sind.

Ines Müller