11. Oktober: Internationaler Mädchentag

Am 11. Oktober wird der Internationale Mädchentag gegangen, initiiert von den Vereinten Nationen, um auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen aufmerksam zu machen.

Amref setzt sich seit mehr als 60 Jahren vor allem auch für die Rechte der Frauen und Mädchen in Ost- und Westafrika ein.

Schwerpunkt-Programme:

ARP (alternative Riten) gegen die traditionelle Genitalverstümmelung:
Weltweit gibt es schätzungsweise 200 Millionen Frauen und Mädchen, an denen Genitalverstümmelung praktiziert wurde. Jedes Jahr sind drei Millionen Mädchen in Gefahr, genitalverstümmelt zu werden.

Im Rahmen der nationalen Bemühungen zur Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung hat Amref das mittlerweile international anerkannte ARP-Modell in vielen Teilen Ostafrikas implementiert.

Inzwischen haben mehr als 20.000 Mädchen in Kenya und Tanzania an Amrefs ARP Projekt (alternativer Übergangsriten) teilgenommen und konnten so vor der Beschneidung bewahrt werden.
Sie können ihre Schulausbildung beenden und entgehen so dem Risiko der Zwangsverheiratung und viel zu früher Schwangerschaft.

Ein Übergangsritus ist ein Ritual, das den Wechsel eines Individuums von einem Status zum anderen symbolisiert. Mädchen in nomadischen Gemeinschaften werden durch die Beschneidung initiiert.

Das ARP-Modell von Amref ist das effektivste Mittel im Kampf gegen die Beschneidung von Frauen. Das Modell beginnt mit der Sensibilisierung der lokalen Gemeindemitglieder, der Stammesältesten, der Massai-Morans (junge Krieger) und der Eltern der Mädchen. Es kostet ca. 50 USD (ca. 5.000 Kenia Shillings) pro Mädchen, um das Konzept von ARP einzuführen, um ein Mädchen durch Schul- und Gemeindestrukturen wie Kirchen zu erreichen und es durch ARP-Schulungen gegen FGM und die ARP-Abschluss Zeremonie zu führen.

Zusammen mit den Bezirksregierungen und Amref in Kenya wurden zudem mehr als 100 ehemalige Beschneiderinnen zu traditionellen Geburtshelferinnen umgeschult.

Kinderehen:
UNICEF schätzt, dass jährlich zwölf Millionen Mädchen verheiratet werden. Heute leben rund 650 Millionen Mädchen und junge Frauen, die vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet waren – das ist rund jede Fünfte. Meist gehen die Ehefrauen danach nicht mehr in die Schule, sondern müssen sich um den Haushalt kümmern und werden früh Mutter. Viele junge Ehefrauen geben an, dass sie physischer und sexueller Gewalt durch ihren Partner ausgesetzt sind

Frühe Schwangerschaften:
Frühe Schwangerschaften können gravierende Folgen für die Gesundheit der Mädchen und für ihre gesamte weitere Entwicklung haben. Unter jugendlichen Mädchen gehören Komplikationen rund um Schwangerschaft und Geburt zu den häufigsten Todesursachen.

Zur Verhinderung von Teenagerschwangerschaften verstärkt Amref seine reproduktive Gesundheitsversorgung.

Mädchen werden durch Aufklärung unterstützt, weiters werden junge Mütter medizinisch betreut. Mitarbeiter von Amref aus den jeweiligen Regionen führen auch intensive Gespräche mit traditionellen Führungspersonen von Gemeinschaften, insbesondere mit Männern, um den Zugang zu Verhütungsmitteln zu verbessern und den Rückhalt für Mädchen und junge Mütter in ihren Gemeinschaften zu fördern.

Mädchen sind Multiplikatorinnen:
Junge Frauen, die länger in die Schule gehen, heiraten später und bekommen weniger und gesündere Kinder. Ihre Kinder wiederum gehen mit größerer Wahrscheinlichkeit später auch in die Schule. Studien zufolge führt jedes weitere Jahr, das ein Mädchen zur Grundschule geht, später zu einem höheren Einkommen. Wenn alle Mädchen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine weiterführende Schule abschließen würden, rechnen die Experten mit einem Rückgang der Kindersterblichkeit um die Hälfte.

Gesundheit: HIV und Aids
Für weibliche Teenager ist die Gefahr, sich mit HIV zu infizieren, deutlich höher als für Buben: Zwei Drittel der 15- bis 19-Jährigen, die sich mit HIV neu infiziert haben, sind weiblich.

Amref ist seit Jahrzehnten eine der führenden Organisation in Subsahara Afrika, die in der Aufklärung der Bevölkerung über den Übertragungsweg der Infektion sowie der Behandlung der an AIDS Erkrankten große und international anerkannte Erfolge nachweisen kann. Mit VCT (= Voluntary Counseling and Testing / Beratung und Tests auf freiwilliger Basis) und Ausbildung konnte durch die Arbeit AMREFs die Zahl der Infektionen deutlich gesenkt werden.

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Ines Müller