20.Juni – Weltflüchtlingstag: Ursachen angehen, statt Symptome bekämpfen

Durch den Krieg in der Ukraine und der  damit verbundenen Flucht hunderttausender Menschen ist das Elend anderer Flüchtlinge aus dem Blickfeld geraten. Aus einem Bericht des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) geht hervor, dass die zehn am meisten vernachlässigten Flüchtlingskrisen weltweit in Afrika stattfinden.

Durch die Corona-Pandemie und den daraus resultierten Kollateralschäden und durch die wegen des Kriegs in der Ukraine entstandenen Ausfälle von Getreide- und andere Lebensmittellieferungen nach Afrika verschärft sich die Situation massiv.

Es drohen aufgrund der stark gestiegenen Preise für Grundnahrungsmittel nicht nur Hungersnöte sondern auch Unruhen, die die Migrationsbewegung verstärken werden.

Vergessen wird auch, dass der Klimawandel in weiten Teilen unseres Nachbarkontinents Afrika sehr bedrohliche Ausmaße annimmt, obwohl Afrika selbst nur ca. 4% des weltweiten CO2-Ausstoßes verursacht.

Die Lebensbedingungen der Menschen verändern sich  immer öfter so dramatisch, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als eine waghalsige Flucht auf sich zu nehmen um zu überleben.

AMREF  setzt sich als afrikanische Organisation seit über 65 Jahren dafür ein, dass Menschen in ihrer Heimat die strukturellen Voraussetzungen finden, die es ihnen ermöglichen, etwas aus ihrem Leben machen zu können.

Strukturaufbau des Gesundheitswesens, Aus- und Weiterbildung auch in den ländlichsten Regionen, Aufklärung und das Wissen, dass Projekte nur nachhaltig erfolgreich sein können, wenn sie aus dem Kontinent selbst kommen – dafür steht AMREF.

AMREF  hat bereits  während der COVID -19  Krise einen Masterplan erstellt, der nun auch in dieser unverschuldeten Situation wirksam ist: Durch verstärkte Bereitstellung von sauberem Wasser, erleichtertem Zugang zu lokal produzierten Lebensmitteln mittels sozialer Netzwerke, Schulung von medizinischem Personal und Ausbildung von lokalen „Community Health Workern“, die das gesundheitsbezogene Verhalten ihrer Gemeinschaften am besten kennen.


AMREF trägt so zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen bei, damit Menschen auch in ihrer Heimat ein würdiges Leben führen können.

Ines Müller