AMREFS umfassende NTD Integrationsinterventionen in Westkenya

(Neglected Tropical Diseases – vernachlässigte Tropenkrankheiten)

In den endemischen Regionen Westkenyas ist zur Bekämpfung von Wurmerkrankungen wie u.a. der Bilharziose die regelmäßge Verabreichung von Medikamenten (Mass Drug Administration, MDA) eine primäre Kontrollstrategie.
Obwohl MDA die Erkrankungen wirksam verringert, verhindert es aufgrund des begrenzten Zugangs zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und nicht konsequenten Hygienepraktiken keine Neuinfektionen.

Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt, wird durch parasitäre Würmer der Gattung Schistosoma verursacht. Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit kontaminiertem Süßwasser, in dem sich die Larven des Parasiten befinden. Diese Larven dringen durch die Haut in den menschlichen Körper ein, wenn man in infizierten Gewässern badet oder watet. Die Larven entwickeln sich im menschlichen Körper zu erwachsenen Würmern, die Eier legen. Diese Eier werden über den Urin oder Stuhl ausgeschieden und gelangen so wieder ins Wasser, wo sie Schnecken infizieren und den Lebenszyklus des Parasiten fortsetzen.

Eine WASH-Schnellbewertung (Water, Sanitation and Hygiene) durch den Deworming Innovation Fund (DIF) zeigte kritische Lücken auf und ergab, dass 30 % der Bevölkerung keine grundlegenden sanitären Einrichtungen und 40 % keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hatten.

Fördermittel der Salzburger Landesregierung
Mit Fördermittel der Salzburg Landesregierung verfolgt AMREF zur Bekämpfung der Bilharziose in Westkenya einen umfassenden, gemeinschaftsorientierten Ansatz.
Zu den wichtigsten Erfolgen zählen Informationsveranstaltungen mit über 300 Community Health Promoters (CHPs), um die Eigenverantwortung für Präventionsstrategien zu stärken, sowie 20 NTD Change Agents, die mit gezielter Aufklärung und Information und 10.000 Haushalte erreichten und dadurch die Einbindung der lokal betroffenen Menschen zu Gesundheitsmaßnahmen steigerten.
Über 10.246 Massen-SMS wurden an die CHPs gesendet, was die Mobilisierungsbemühungen an der Basis verbesserte.
Darüber hinaus unterstützten 20 Frauengruppen mit insgesamt 1.200 Mitgliedern gesundheitsförderndes Verhalten.
60 integrierte Gesundheitskampagnen in Schulen erreichten über 120.000 Kinder durch und mit kombinierten Entwurmungsmaßnahmen.

Auffrischungsschulungen für 100 Gesundheitshelfer an vorderster Front stärkten die Fähigkeit des Gesundheitssystems, Bilharziose wirksam zu bekämpfen.
WASH- und NTD-Fachkräfte von Amref betonen die entscheidende Rolle der Hygiene bei der Bekämpfung bzw. Übertragung der Erreger und förderten umsetzbare Verbesserungen.
Eine monatliche unterstützende Supervision durch Amref  stellt die Einhaltung der Qualitätsstandards sicher.

Ines Müller