Corona-Pandemie behindert Kampf gegen Malaria in Afrika

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Während für uns das Corona Virus und die Durchführung der Impfungen im Vordergrund stehen, zeigen alle  globalen Berichte u.a. der WHO auf, dass durch die zusätzliche Belastung durch Covid-19  tödliche Erkrankungen wie Malaria oder Tuberkulose in den Hintergrund geraten bzw. nicht mehr behandelt werden können, ja als „Kollateralschäden“ betrachtet werden. 

In den vergangen zwei Jahrzehnten wurden beachtliche Fortschritte im Kampf gegen Malaria gemacht. Weltweit wurden durch die „Globale Koalition gegen Malaria“ rund zwei Milliarden imprägnierte Moskitonetze verteilt, die Artemisia-Pflanze wurde als wirksames Mittel gegen Malaria entdeckt und ein Malaria-Impfstoff befand sich kurz vor der Einführung. Diese Anstrengungen führten dazu, dass die Zahl der Malaria-Infizierten in den vergangen zwanzig Jahren von einer Million auf 380.000 reduziert wurden. Aufgrund der Corona-Pandemie werden derzeit Fachkräfte, Ressourcen und Logistik, die bisher im Bereich der Malaria-Behandlung eingesetzt wurden, für Corona-Zentren genutzt. Führende Wissenschaftler*innen warnen davor, dass viele afrikanische Länder in der Malaria-Bekämpfung um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen werden könnten, wenn wir nicht jetzt gegensteuern.
Die Steigerungen von Infektionen und Todesfälle durch Malaria sind erschreckend.  Alleine in Uganda haben sich die Fallzahlen von 2019 auf 2020 um ca. 40% erhöht, mit täglich bis zu 16 Todesfällen, zu einem hohen Prozentsatz Kinder betreffend.
Wenn jemand in Afrika Fieber entwickelt, sollte laut Empfehlung der WHO primär die Testung auf Malaria erfolgen, bevor aus Angst vor COVID die fiebernde Patientin oder der Patient in der dörflichen Gemeinschaft isoliert wird.

Aber nicht nur bei Malaria auch bei ansonsten gut behandelbaren Infektionen wie Durchfallerkrankungen, fehlt es an Medikamenten und medizinischen Ressourcen.
Mangelernährung und Hunger, ausgelöst durch die verordneten lock-downs, verschärfen die Situation. Hunderttausende Taglöhner und ihre Familien ohne soziale Absicherung stehen vor dem Nichts. Oft bleibt als einzige Alternative die Abwanderung, um das Überleben zu ermöglichen.

Obwohl Amrefs Arbeit durch COVID-19  erschwert wurde, ist  Amref bestrebt,  in Zusammenarbeit mit lokalen Regierungen, die massiven Schäden, die durch die verordneten Maßnahmen entstehen zu mindern, die Basis-Gesundheitsdienste  aufrecht zu erhalten und das menschliche und soziale Leid nicht als Kollateralschaden hinzunehmen.  Denn dies würde mittelfristig nicht nur zur Ausweitung der humanitären und sozialen Krise führen, sondern wahrscheinlich zu einer verständlichen Zunahme der Migration.

Amref hat 2020 bereits ca. 50.000 CHW (Community Health Worker) tlw. durch e-Learning-Programme  ausgebildet, die gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden die Dorfgemeinschaften über einfache Schutzmaßnahmen  gegen die Ausbreitung von  Covid-19 informieren und bestehende Präventionsprojekte z.B. für Malaria weiterführen.

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit, um den Menschen in Afrika durch diese Krise zu helfen, und  ihnen auch Hoffnung auf eine Zukunft nach dieser Pandemie zu geben.

Ines Müller