Weltmalariatag - 25. April 

Stark steigende Todeszahlen  durch Malaria aufgrund der Maßnahmen gegen die COVID 19 Pandemie

ExpertInnen warnen seit Beginn der Pandemie 2020 vor steigenden Todeszahlen in Afrika, da Prävention und Behandlung von Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und HIV während der Corona-Krise vernachlässigt werden.
Fallbeispiel Uganda:  Hier sind die Malariafälle im Jahr 2020 um ca. 40% angestiegen.

Durch die Pandemie werden die Gesundheitsdienste und die Versorgung mit Medikamenten gegen diese Krankheiten vernachlässigt. Außerdem meiden viele AfrikanerInnen Krankenhäuser und Gesundheitszentren aus Angst sich mit Corona anzustecken. Das Imperial College London hat berechnet, dass in den kommenden fünf Jahren mehr Menschen an den Nebeneffekten von Krankheiten, die vernachlässigt wurden, sterben werden als durch das Coronavirus selbst.

In den vergangen zwei Jahrzehnten wurden beachtliche Fortschritte im Kampf gegen Malaria gemacht. Weltweit wurden durch die „Globale Koalition gegen Malaria“ rund zwei Milliarden imprägnierte Moskitonetze verteilt und Wirkstoffe z.B. aus der Artemisia-Pflanze wurden als wirksame Mittel gegen Malaria entwickelt.

Diese Anstrengungen führten dazu, dass die Zahl der Malaria-Infizierten in den vergangen zwanzig Jahren von einer Million auf 380.000 reduziert wurden. Aufgrund der Corona-Pandemie werden derzeit Fachkräfte, Ressourcen und Logistik, die bisher im Bereich der Malaria-Behandlung eingesetzt wurden, für Corona-Zentren genutzt.
Führende WissenschaftlerInnen warnen davor, dass viele afrikanische Länder in der Malaria-Bekämpfung um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen werden könnten, wenn nicht jetzt gegengesteuert wird.

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Amref Flying Doctors weitet deshalb die Arbeit  in diesen Bereichen aus. Durch unsere Outreach-Programme und CHWs klären wir nicht nur über die Unterschiede der Symptome von COVID und Malaria auf, sondern stellen auch  Medikamente und Informationen zur Behandlung und Vermeidung von Malaria in Regionen zur Verfügung, die über keine oder eine schlechte Infrastruktur verfügen.

Ines Müller